Gemischte Studien
The association between the belief in coronavirus conspiracy theories, miracles, and the susceptibility to conjunction fallacy
In einer kürzlich durchgeführten Studie wurde der Zusammenhang zwischen spezifischen Überzeugungen – insbesondere dem Glauben an Verschwörungstheorien und Religiosität – und der Anfälligkeit für Konjunktionsfehler (CEs) in verschiedenen Themenbereichen untersucht. Dabei wurden 500 Teilnehmer mit kurzen Szenarien in drei unterschiedlichen Bereichen konfrontiert: "Coronavirus-Verschwörungen", "wundersame Heilungen" und eine Kontrollbedingung, die keine spezifischen Überzeugungen ansprach. Jedes Szenario bestand aus einer Aussage über ein einzelnes Ereignis und einer weiteren Aussage, die zwei gleichzeitig eintretende Ereignisse beschrieb. Die Teilnehmer sollten die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten jedes beschriebenen Ereignisses einschätzen.
Die Ergebnisse dieser Studie offenbarten eine deutliche Verbindung zwischen den spezifischen Überzeugungen der Teilnehmer und ihrer Neigung zu Konjunktionsfehlern, allerdings nur in den thematisch relevanten Bereichen. So korrelierte der Glaube an Coronavirus-Verschwörungstheorien signifikant mit einer höheren Anzahl an CEs im Bereich der Coronavirus-Szenarien. Ähnlich war die allgemeine Religiosität der Teilnehmer ausschließlich mit CEs in den Szenarien zu wundersamen Heilungen assoziiert. Interessanterweise zeigte sich keine signifikante Verbindung zwischen den untersuchten Überzeugungen und den Konjunktionsfehlern in der Kontrollbedingung, was darauf hindeutet, dass die Anfälligkeit für CEs in bestimmten Kontexten durch die spezifischen Überzeugungen der Personen beeinflusst wird.
Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf das Verständnis der kognitiven Prozesse, die der Bewertung von Wahrscheinlichkeiten in verschiedenen Kontexten zugrunde liegen. Sie legen nahe, dass die Anfälligkeit für Konjunktionsfehler nicht nur eine allgemeine Tendenz ist, sondern auch durch die persönlichen Überzeugungen und den thematischen Kontext moduliert wird. Dies unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses, wie individuelle Unterschiede in den Überzeugungen die kognitive Verarbeitung in spezifischen Situationen beeinflussen können. Die Ergebnisse dieser Studie tragen somit zu einem differenzierteren Verständnis der Faktoren bei, die unsere Urteilsbildung und Entscheidungsfindung beeinflussen, insbesondere im Hinblick auf die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Ereignissen in Bereichen, die unseren tiefsten Überzeugungen nahestehen.